Tagebuch eines Abenteuers in Irland
Freitag, 10.7. – Abfahrt in St. Pölten
Um 18 Uhr trafen sich 43 Kinder und 15 Leiterinnen und Leiter zur Abfahrt nach Irland. Drei Jugendliche und ein Leiter würden im Laufe der Reise noch dazustoßen. Wie geplant konnte der Bus um 20 Uhr Richtung Deutschland starten.
Samstag, 11.7. – On the road nach England
Um 5 Uhr waren wir in Frankfurt, wo Udo, unser Busfahrer für Irland, das Steuer übernahm. Zehn Stunden später waren wir in Calais. Unsere Mägen knurrten schon und wir waren froh, als wir um 17 Uhr endlich unser Mittagessen auf der Fähre nach England einnehmen konnten. Es gab Brot mit Wurst, Käse und Gemüse – das erste, aber nicht das letzte Mal. Auf der Fähre gingen wir auch an Deck. Es war wahnsinnig windig und so entstanden ein paar wirklich coooole Fotos.
Da einige Brücken auf dem Weg zu klein für unseren riesigen Doppeldeckerbus waren, wurden wir abgeholt und über einen Umweg zum Pfadfinderheim Burghfield gelotst. Um 23 Uhr beendeten wir einen langen Tag mit Gnocchi und Tomatensoße.
Sonntag, 12.7. – Endlich Irland!
Um 7:30 brachen wir Richtung Westküste auf. In einer großen Halle warteten wir auf die Fähre nach Irland. Dort gab‘s Essen und wir spielten Ninja. Die Überfahrt nach Irland dauerte vier Stunden. Aber die Zeit verging wie im Flug, weil die Fähre sehr schön war. Es gab eine Fernsehecke, ein Shoppingcenter und ein Restaurant.
Auch der nächste Lagerplatz war nicht so einfach zu finden. Hier kam erschwerend dazu, dass die letzten 2 km extrem eng und kurvig waren. Speziell für die Kinder in den Panoramaplätzen kamen die Bäume manchmal ganz schön nah ran. Als wir es geschafft hatten, durften wir einem Farmer noch helfen, seine ausgebüchsten Schafe einzufangen – jeden Tag eine gute Tat. Die Herausforderung „Zeltaufbau bei Nacht“ absolvierten wir ebenfalls.
Montag, 13.7. – Lagerplatz Larch Hill bei Dublin
Die RaRo brachen am Vormittag nach Dublin auf. Am Nachmittag fuhren die CaEx ebenfalls nach. Währenddessen planten einige GuSp eine Lagererkundung, die sie dann mit allen GuSp durchführten.
Am Abend stießen die letzten Drei, die mit dem Flugzeug nachgekommen waren, zu uns. Begleitet von einem schönen Sonnenuntergang sangen wir am Lagerfeuer Lieder und knüpften erste Freundschaften mit irischen PfadfinderInnen. Der Höhepunkt des Abends war die Halstuchverleihung für Viki, Jacky, Vivi, Tobi und Hannah.
Dienstag, 14.7. – Mehr Dublin für alle
Um 10 Uhr marschierten wir bei starkem Regen zum Bus, der uns nach Dublin brachte. Zum Glück ließ der Regen im Laufe der Fahrt noch, sodass wir unsere Regensachen wegpacken konnten. In der Fußgängerzone von Dublin teilten wir uns in Gruppen auf. Nach einem Abstecher in den Disneystore gingen die GuSp zum Gelände des Trinity College, dem größten College Irlands. In dieser Kulisse schlugen wir unser Picknick-Lager auf. Als wir wieder in der Fußgängerzone waren, durften die Kinder in Kleingruppen selbst die Geschäfte der Innenstadt erkunden. Danach ging‘s wieder ab nach Hause und zum Ausklang mit Lagerfeuer.
Mittwoch, 15.7. – Kühe und Kultur
Nach dem Abbau der Zelte machten wir uns auf den Weg nach Clonmacnoise. Das ehemalige Kloster war in der Vergangenheit oft überfallen worden und somit sind nur noch Ruinen übrig. Trotzdem ist es eine beeindruckende Stätte. Während ein Teil in den Innenbereich des Klosters ging, testete der andere Teil, beobachtet von einer Kuhherde, die Wassertemperatur des Flusses. Es war durchaus erfrischend. Doch das änderte nichts daran, dass sich ein paar ins kühle Nass stürzten.
Um 17:30 erreichten wir den Campingplatz in Galway direkt am Meer. Wieder einmal ein sehr beeindruckender Ort. Gleich nach dem Zeltaufbau gingen wir zum Strand, wobei wir im ersten Moment nicht sehr von diesem „Strand“ angetan waren. Er war steinig und voller Wasserpflanzen. Ein Großteil ließ sich jedoch davon nicht abschrecken.
Donnerstag, 16.7. – Long way to Galway
Um 10 Uhr gingen wir entlang des Strandes ins Zentrum von Galway. Dort wo wir am Vortag baden waren, war jetzt alles trocken. Der Ebbe-Flut-Unterschied ist ganz schön beachtlich! Bei Regen gingen wir durch die Stadt. Mittagessen gab‘s am Boden in einem Einkaufszentrum – zwar nicht sehr romantisch, aber trocken. Danach gingen wir in die Ausstellung von Patricia Piccinini. Wir sahen lebensecht wirkende Skulpturen, die zwar annähernd menschlich aussahen, aber unterschiedlichste Mutationen hatten. Irgendwie gruslig!
Freitag, 17.7. – Booah, die Cliffs!
In der Nacht ging‘s ganz schön stürmisch her. Um 4 Uhr standen einn paar Leiterinnen und Leiter auf, um die Zelte nachzuspannen und zu befestigen. Beachtlich war, dass trotz des Sturmes einige tief und fest schliefen. Der Zeltabbau bei Sturm und zeitweisem Regen war nicht so einfach.
Zu Mittag erreichten wir die Cliffs of Moher – die größten Klippen Irlands. Bevor wir uns zu den Klippen aufmachten, gab‘s zur Stärkung Gulasch. Der schmale Fußweg führte entlang der Klippen. Teilweise durfte man sogar ohne Geländer bis zum Klippenrand gehen. Aber das ließen wir lieber bleiben. Nachdem der Wind in Sturm überging, sodass wir fast nichts mehr sehen konnten, drehten wir um. Prinzipiell könnte man diesen wunderschönen Weg sicherlich mehrere Stunden lang gehen.
Der nächste Lagerplatz Limerick war wieder einmal sehr gut versteckt. Als wir ihn endlich fanden, mussten wir einen Umweg fahren, weil der Haupteingang zu eng war. Aber auch der Umweg war extrem eng. Am Lagerplatz trafen wir eine irische Pfadfindergruppe. Gemeinsamer Lagerfeuergesang war angesagt. Die Kinder durften heute mal richtig lang aufbleiben. Und spät abends stieß auch Maiwi zu uns.
Samstag, 18.7. – Chill amal!
Am heutigen Lagertag spielten die Kinder und Jugendlichen Werwolf, Karten oder ruhten sich einfach mal aus. Es gab auch ein Volleyballturnier. Am Nachmittag wanderten wir zu einem Park mit riesigen, alten Bäumen. Hier spielten wir Capture the Flag und Rasenschach.
Am Abend begann es zu regnen. Doch erstmals war es kein üblicher leichter, irischer Regen, den wir mittlerweile gewohnt waren, sondern es schüttete. Trotz des Regens versammelten wir uns beim Lagerfeuer, weil acht GuSp, nämlich Viki, Jacky, Mara, Kathi, Jakub, Tobi, Laurin und Maxi, und drei CaEx, namentlich Georg, Lolo sowie Leo überstellt wurden. Diese Überstellung wird sicherlich lange in ihrem Gedächtnis bleiben.
Sonntag, 19.7. – Spaßverbot im Aquadome
Heute war Udos 50. Geburtstag. Wir überreichten ihm eine Torte und ein St. Pölten-Halstuch mit den Namen aller Mitreisenden.
Nach dem Abbau der Zelte machten wir uns auf die Fahrt in den Aquadome. Bäder in Irland sind etwas anders als bei uns. Prinzipiell war es schön. Aber alle 10 m stand eine Badewache, die darauf achtete, dass man nicht herumlief, tauchte, spritze, Fotos machte oder einfach nur Spaß hatte. Cool war die Rutsche mit Zeitnehmung.
Danach bekamen die beiden neuen Leiter, Tanja und Johannes, einen „Weg zum Versprechen“ mit Aufgaben, die sie am Lager ablegen mussten. Das Nachtlager schlugen wir auf einem Campingplatz auf.
Montag, 20.7. – Ring of Curry… äh Kerry
Am Vormittag fuhren wir entlang des Ring of Kerry – eine der schönsten Küstenstraße. Zu Mittag fanden wir einen schönen Rastplatz mit Abgang zum Meer, wo wir ein paar coole Fotos schossen.
Unser nächster Lagerplatz war in Kilcully bei Cork. Hier gab‘s eine große Lagerhalle, in der wir endlich unsere Sachen trocknen konnten.
Dienstag, 21.7. – Cork oder Känguru?
Beim Frühstück gratulierten wir Dani zu ihrem 30er. Danach ging ein Teil nach Cork bummeln und ein Teil fuhr weiter in den Fota Wildlife Park. Hier liefen die Tiere teilweise frei im Park herum. So kamen wir sehr nahe an Kängurus, Katas oder Pfaue heran. Tiere wie Tiger oder Geparden oder auch Giraffen waren natürlich hinter Gitter.
Am Abend versammelten wir uns beim Lagerfeuer. Anna hielt als Meditation einen berührenden Rückblick auf unsere bisherigen Erlebnisse. Danach gab‘s die letzte Halstuchverleihung in Irland: Tanja und Johannes erhielten ebenfalls ihr Halstuch. Bei Einbruch der Dunkelheit zündeten wir für Dani Sternspritzer an.
Mittwoch, 22.7. – Schon Richtung Heimat…
In Kilkenny gingen wir wieder in Gruppen durch die Stadt. Ein Teil ging spazieren, ein Teil spielte im Park und ein Teil sah sich die Burg an.
Am Nachmittag erreichten wir das Pfadfinderheim Piercetown in dem wir unsere letzte Nacht auf irischem Boden verbrachten. Zum Abendessen kochten wir einen irischen Eintopf, Irish Stew, und als Nachspeise gab‘s grünes Joghurt mit Nüssen und Honig.
Donnerstag, 23.7. – Abenteuer am Parkplatz
In aller Früh brachen wir auf und machten uns auf den Weg auf die Fähre. Einige durften die Schiffsbrücke besuchen und mit dem Kapitän plaudern. Danach folgte eine lange Busfahrt durch mehrere Staus. Als es immer später wurde, entschlossen wir uns, nicht bis zum geplanten Lagerplatz nach Dover zu fahren, sondern auf einer Autobahnraststätte unser Nachtlager aufzuschlagen. Auf dem LKW-/Bus-Parkplatz gab es einen breiten Gehsteig. Gleich nebenan waren schöne WC-Anlagen mit Warmwasser. Regen war ebenfalls keiner angesagt. Sogar videoüberwacht war der Parkplatz. Also alles da, was man so braucht.
Freitag, 24.8. – Ein Hoch auf uns’re Busfahrer, Busfahrer,…
In der Früh machten wir uns auf den Weg zur Fähre nach Frankreich. Um 20 Uhr trafen wir Ralf, der nun wieder das Steuer übernahm. Udo konnte mal Pause machen. Vor dem Schlafengehen sahen wir uns noch „Der Schuh des Manitu“ an.
Samstag, 25.8. – Stinkig, müde, aber glücklich
In der Nacht ist gar nicht so wenig los in Deutschland! So mussten wir uns durch drei Staus kämpfen, bis wir endlich um 10 Uhr daheim beim Pfadfinderheim ankamen.
q.e.d.
Nun blicken wir auf vierzehn Tage voller Erlebnisse, wunderschöner Landschaft und bleibende Eindrücke zurück. Wie wahr doch der Titel des Heftes ist, das wir bei der Abfahrt zum Mitschreiben bekommen haben: „Tagebuch eines Abenteuers in Irland“
Und nun 410 Fotos - eine kleeeeeine Auswahl :)